Lkw, die für die Nacht an Raststätten abgestellt werden, sind alles andere als sicher: Jeder sechste Lkw-Fahrer ist bereits einmal ausgeraubt worden – und die Zahlen steigen weiterhin an, da organisierte Banden hinter den Verbrechen stecken. Die meisten Stellplätze liegen relativ weit ab von den Gaststätten und Tankstellen auf den Rastplätzen: Wenn hier etwas passiert, bekommt es meistens niemand mit. Die Schäden können vielfältiger Natur sein, denn die Diebe vergreifen sich am Transportgut wie auch an den Habseligkeiten des Fahrers selbst. Oft hat dieser nach einem Unfall lange mit der Angst zu kämpfen.
Schwierige Situationen häufen sich
Da in Deutschland bereits mehr als 30.000 Stellplätze fehlen und auch hier die Tendenz steigt, stellen immer mehr Lkw-Fahrer ihre Wagen abseits der Rastplätze ab. Hier sind sie aber gänzlich ungeschützt. Leider haben die Fahrer nur wenige Möglichkeiten, sich selbst zu schützen. Manche von ihnen trauen sich unbewaffnet kaum mehr auf die Straßen.
Premium-Parkplätze versprechen ein Maximum an Sicherheit
Inzwischen werden in Deutschland sogenannte Premium-Parkplätze gebaut. Sie bringen alle Annehmlichkeiten von Raststätten mit, auf denen Lkw-Fahrer sich sonst aufhalten – also ordentliche Mahlzeiten, Sanitäranlagen, Beleuchtung und so weiter. Auch sind die Parkplätze 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag geöffnet. Die Premium-Parkplätze sind allerdings auch videoüberwacht und ausschließlich durch Schranken zugänglich. Zählsysteme an Ein- und Ausgang registrieren Unregelmäßigkeiten. Jeder Fahrer bekommt einen Bon mit seinen Zu- und Abfahrtszeiten, der die Nutzungsgebühren mit ausgeschriebener Umsatzsteuer anzeigt. Diese Gebühr tragen die Spediteure – und seit Januar 2018 sogar bis zu 80 % das Bundesamt für Güterverkehr.
Zwar sind die Gebühren eine Ausgabe, die die Spediteure auf normalen Raststätten nicht haben, aber sie lohnen sich: Da die Zahl der Überfälle auf Lkw so drastisch angestiegen ist, ist die Gebühr ein vergleichsweise geringer Preis für die Sicherheit der Waren und vor allem auch der Fahrer. Sie sind auf den überwachten und durch Schranken abgeschotteten Plätzen vor den Angreifern deutlich besser geschützt als auf einem herkömmlichen Rastplatz.
Dies sind die bisherigen Premium-Parkplätze in Deutschland
Hier finden Lkw-Fahrer einen sicheren Platz zum Übernachten:
- A2, Ausfahrt 19 – Euro Rastpark Lippetal
- A2, Ausfahrt 33 – Aral Autohof Porta Westfalica
- A2, Ausfahrt 65, – Aral Autohof Uhrsleben
- A2, Ausfahrt 75 – Euro Rastpark Theeßen
- A 5, Ausfahrt 53 – Euro Rastpark Achern
- A 5, Ausfahrt 54 – Shell Autohof Kehl
- A6, Ausfahrt 35 – 24-Total Autohof Bad Rappenau
- A 6, Ausfahrt 46 – Euro Rastpark Crailsheim – Satteldorf
- A7, Ausfahrt 81 – Euro Rastpark Guxhagen
- A 7 – Ausfahrt 84 – 24 AGIP Autohof Homberg
- A 7 Ausfahrt 93 – Euro Rastpark Eichenzell
- A 8, Ausfahrt 69 – Euro Rastpark Jettingen-Scheppach
- A 9, Ausfahrt 35 – Euro Rastpark Münchberg
- A 9, Ausfahrt 39 – Euro Rastpark Himmelkron
- A 9 Ausfahrt 66 – Euro Rastpark Schweitenkirchen
- A 14, Ausfahrt 16 – 24-Total Autohof Halle Tornau
- A 44 Ausfahrt 25 – Total Autohof Krefeld
- A 61, Ausfahrt 47 – Euro Rastpark Waldlaubersheim
- A 70, Ausfahrt 3 – Euro Rastpark Werneck
- A 93, Ausfahrt 20 – Bergler Autohof Neuhaus
- A 94, Ausfahrt 20, 24-Total Autohof Mühldorf
- B 404, B 76 – Autohof Kiel Rosenow
Und diese Rastplätze bzw. Autohöfe sollen bis zum Ende des Jahres 2018 auch als Premium-Parkplätze ausgebaut sein:
- A 3, Ausfahrt 66 – Maxi Autohof Wertheim
- A 3, Ausfahrt 92a – 24-Shell Autohof Neumarkt
- A 7, Ausfahrt 6 – Ausfahrt Wikingerland
- A 7, Ausfahrt 76 – 24-Total Autohof Lutterberg
- A 7, Ausfahrt 79 und A 49, Ausfahrt 2 – SVG Autohof Lohfelder Rüssel
- A 7, Ausfahrt 100 – 24-Shell Autohof Gramschatzer Wald
- A 38, Ausfahrt 16 – 24-Total Autohof Sangerhausen
- A 93, Ausfahrt 27 – 24-Shell Autohof Wernberg-Köblitz