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    Unterwegs in Europa – So viel müssen Sie 2020 an Mautgebühren einplanen

    Die unterschiedlichen Mautgebühren in den verschiedenen Ländern Europas sind für alle Lkw-Fahrer und Speditionen wichtig: Wer die jeweilige Gebühr nicht zahlt, muss mit empfindlichen Bußgeldern rechnen. Wie jedes Jahr ändert sich auch 2020 so einiges auf Europas Straßen. Wir fassen die wichtigsten Punkte zusammen.

    Die Änderungen der Mautgebühren in Deutschland 2020

    Die reinen Mautsätze haben sich zum 1. Januar 2020 in Deutschland nicht geändert. Allerdings sollten Sie noch einmal genau hinschauen, wenn Sie ein bivalentes Erdgas-Fahrzeug steuern: Es ist nur dann noch von den Mautsätzen ausgenommen, wenn die Erdgas-Tanks ein Mindesttankvolumen von 300 Litern aufweisen (oder bei LNG von 115 kg).

    Der Blick über die Ländergrenzen

    Wenn Sie auch in anderen Ländern Europas unterwegs sind, müssen Sie sich auf folgende Änderungen einstellen:

    • Die Gebühren für die Durchfahrt des Mont-Blanc-Tunnels zwischen Frankreich und Italien steigen im Schnitt um 1,5 bis 1,6 Prozent.
    • In Italien steigt die Maut einzelner kleinerer Anbieter und Strecken, nämlich CAV (1,2 %), A 21 (Autovia Padana) zwischen Brescia und Turin (4,88 %), A 35 Bre.Be.Mi (3,79 %) und A 36 Pedemontana Lombarda (0,8 %). Achtung: Auf diversen anderen Strecken wird pro Kilometer abgerechnet!
    • In Österreich zahlen Fahrer 2020 für Lkw ab 3,5 Tonnen im Schnitt 2,1 Prozent mehr Maut. Euro-VI-Fahrzeugen werden zudem die externen Kosten für die Luftverschmutzung ganz angelastet, was eine Tarifsteigerung von 3,9 % bewirkt. Ermäßigte Tarife hingegen gelten für Fahrzeuge mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellen- oder einem Elektroantrieb.
    • In Belgien steigt mit dem 1. Januar 2020 die Maut auf den Strecken in Wallonien um zwischen einem und 2,5 Prozent an.
    • In Bulgarien ist geplant, das aktuelle Vignettensystem im Frühjahr gegen ein elektronisches und streckenbezogenes Mautsystem auszutauschen.
    • Tschechien erweitert sein mautpflichtiges Streckennetz zum 1. Januar 2020 um knapp 900 Kilometer. Das umfasst auch die Straße Nummer 26, die vom Grenzübergang in Furth-im-Wald bis nach Pilsen reicht.
    • In der Türkei werden ab dem 1.1.2020 Mautgebühren für die Überquerung der Brücke der Märtyrer des 15. Juli und der Fatih Sultan Mehmet Brücke in Istanbul erhoben. Für Lkw liegt diese zwischen 29,50 Euro und 78,25 Euro. Für die Yavuz Sultan Selim Brücke liegen die neuen Gebühren bei 54,10 Euro bis 170,80 Euro.
    • Die Eurovignette, die für die Niederlande, Dänemark, Luxemburg und Schweden gültig ist, kostet ab dem 1.1.2020 für Fahrzeuge mit bis zu drei Achsen 750 bis 1.407 Euro, für solche mit vier oder mehr Achsen 1.250 bis 2.359 Euro.

    Länder mit zeitabhängiger Maut

    Die zeitabhängige Maut wird beeinflusst von Größe und Gewicht der Lkw (zwischen 3,5 oder 12 und 40 Tonnen) und manchmal auch von der Schadstoffklasse und der Umsatzsteuer. Sie sollten sich daher vor Fahrtantritt genau informieren. Hier ist aber schon ein Überblick über die jeweilige Höhe der zeitabhängigen Maut:

    • Bulgarien: 413-891 Euro
    • Estland: 500-1300 Euro
    • Großbritannien: 100-1183 Euro
    • Lettland: 400-1018 Euro
    • Litauen: 550-1071 Euro
    • Rumänien: 269-1017 Euro
    • Eurovignette (Dänemark, Niederlande, Luxemburg, Schweden): 750-2359 Euro

    Länder mit fahrleistungsabhängiger Maut

    • Belgien: 0,079-0,308 Euro
    • Deutschland: 0,093-0,261 Euro
    • Frankreich: 0,19-0,26 Euro
    • Griechenland: 0,07-0,13 Euro
    • Irland: 0,15-0,18 Euro
    • Italien: 0,06-0,14 Euro
    • Kroatien: 0,12-0,19 Euro
    • Österreich: 0,0967-0,47018 Euro
    • Polen: 0,04-0,13 Euro
    • Portugal: 0,13-0,18 Euro
    • Die russische Föderation: 0,025 Euro
    • Die Schweiz: 0,10-1,10 Euro
    • Serbien: 0,08-0,15 Euro
    • Die slowakische Republik: 0,062-0,243 Euro
    • Slowenien: 0,12-0,28 Euro
    • Spanien: 0,14-0,18 Euro
    • Die tschechische Republik: 0,03-0,47 Euro
    • Türkei: 0,02-0,03 Euro
    • Ungarn: 0,05-0,35 Euro
    • Weißrussland: 0,09-0,145 Euro

    Fazit: Vorausschauende Planung erleichtert die Fahrten

    Die Höhe der Maut kann sich nicht nur zu Jahresanfang ändern, außerdem gelten in vielen Ländern zusätzlich Städtemauten und solche für Brücken und Tunnel. Daher sollten Sie sich vor jedem Fahrtantritt über die aktuelle Mauthöhe der Länder informieren, die Sie ansteuern werden. So vermeiden Sie Bußgelder.

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