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    Rückwärtsfahren mit dem LKW – Sicherheit geht vor!

    Rückfahrsysteme können Leben retten! Das Rückwärtsfahren mit dem Lkw ist kompliziert: Sie haben als Fahrer anders als beim Pkw nur die Seitenspiegel zur Verfügung. Daher gibt es sowohl neben als auch hinter dem Lkw viele tote Winkel, in denen Sie nichts sehen können. Entsprechend stehen inzwischen verschiedene Hilfsmittel zur Auswahl, derer Sie sich bedienen können, um die gefährlichen Lücken zu schließen.

    Hilfe durch Einweiser beim Rückwärtsfahren

    Schon lange wird empfohlen, immer eine/n Einweiser/in um Hilfe zu bitten: Diese Person stellt sich so hin, dass sie für den Fahrer sichtbar ist, den rückwärtigen Bereich des Lkw und alles dahinter gut im Auge haben und selbst nicht gefährdet sind. Mit Handzeichen hilft sie Ihnen beim Rangieren und passt auf, dass nichts passiert. Allerdings steht nicht immer und überall ein/e Einweiser/in zur Verfügung. Außerdem kann es trotz aller Vorsicht zu Missverständnissen kommen.

    Verschiedene Rückfahrsysteme helfen auf unterschiedliche Weise

    Auch die Technik unterstützt Fahrer inzwischen beim Rückwärtsfahren: Einige der Hilfsmittel funktionieren ausgesprochen gut, andere mit Einschränkungen. Wir listen hier die gängigsten auf.

    Die Rückfahrkamera beim Lkw

    Eine Kamera nimmt alles auf, was hinter dem Lkw passiert, und Sie als Fahrer können das Bild direkt auf dem Monitor sehen. Diese Hilfe ist Gold wert: Sie müssen sich nicht mehr den Hals verdrehen, um Ihren Blickwinkel zu erweitern, und sehen genau, wie viel Platz Sie noch haben.

    Sensoren warnen vor drohenden Kollisionen

    Es ist nicht immer leicht, vom Führerhaus des Lkws aus die Entfernungen genau abzuschätzen. Kommen Sie einer Wand, einer Laterne, einem geparkten Auto oder irgendeinem anderen Gegenstand zu nahe, werden Sie daher gewarnt. Das funktioniert, weil Sensoren, die an den Seiten und an der Rückseite des Lkw angebracht sind, die Abstände messen und ein akustisches Signal auslösen, falls sie zu gering werden. Kurz: Droht eine Kollision, piept es bei Ihnen im Führerhaus und Sie können sofort reagieren.

    Warnton für die Umgebung

    Dieses Warnsystem ist sehr umstritten: Setzt ein Lkw zurück, der damit ausgestattet ist, ertönt ein warnender Piepton, der andere Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam macht, dass sie vorsichtig sein sollen. Vor allem dort, wo oft Lkw rangieren, kann das häufige Piepen aber von Anwohnern als Lärmbelästigung empfunden werden. Andererseits ist es natürlich ein probates Warnsystem: Ein langsam rückwärts rangierender und dabei laut piepender Lkw wird nur selten übersehen.

    Ein Nachteil daran ist, dass Sie als Fahrer sich darauf verlassen müssen, dass die anderen Verkehrsteilnehmer auf das Signal reagieren: Der Warnton richtet sich nicht an Sie, daher können Sie auf das Ertönen hin nicht aktiv in die Situation eingreifen.

    Rückfahrsysteme werden zukünftig Pflicht

    Aktuell gibt es noch keine Vorschriften darüber, dass Lkw mit Rückfahrsystemen ausgestattet sein müssen – auch, wenn viele Spediteure den Nutzen der Systeme bereits erkennen und einen entsprechend ausgestatteten Fuhrpark haben. Allerdings wird sich das bald ändern: Ab 2022 sollen Sensoren und eine Rückfahrkamera im Lkw zur Grundausstattung gehören.

    Das wird nicht für jeden Fahrer etwas Neues sein, denn viele Speditionen setzen heute schon auf derartige Rückfahrsysteme. Schließlich schreibt die StVO in § 9 vor, dass Fahrzeugführer sich beim Rückwärtsfahren so zu verhalten haben, dass sie niemanden gefährden, und dass sie sich gegebenenfalls von jemandem dabei einweisen lassen müssen. Dabei sind Hilfsmittel wie Rückfahrkameras im Lkw oder andere wirksame Rückfahrsysteme vorzuziehen, alternativ soll ein/e Einweiser/in aushelfen. Fährt ein Lkw-Fahrer ohne jegliche Hilfsmittel und ohne Hilfe durch eine Person rückwärts und verursacht dabei einen Schaden, liegt die Schuld zu 100 Prozent bei ihm.

    Fazit: Rückfahrsysteme sind sinnvoll und bieten Schutz

    Viel frequentierte Parkplätze, unübersichtliche Ladeplätze und zahlreiche Verkehrsteilnehmer machen das Rückwärtsfahren für Lkw-Fahrer gefährlich. Bei Lkw, die dafür nur die Seitenspiegel zur Verfügung stellen, kann es wegen der großen toten Winkel leicht zu Unfällen kommen. Viele Speditionen haben daher jetzt schon ihre Lkw mit Rückfahrsystemen wie Sensoren und Rückfahrkameras ausgestattet. Diese sollen im Jahr 2022 sowieso zur Pflicht werden, wie das EU-Parlament beschlossen hat. Ziel ist die Reduktion der Gefahrensituationen durch das Zurücksetzen von Fahrzeugen, die dem Fahrer im Normalzustand wenig Übersicht bieten.

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