Es lohnt sich, den Lkw-Führerschein zu machen, da Fahrer händeringend gesucht werden. Bis Sie die passende Fahrerlaubnis haben, kommen allerdings einige Kosten auf Sie zu. Außerdem gilt die Erlaubnis auch nicht ohne Weiteres lebenslang. Alles über die Voraussetzungen und wiederkehrende Aufgaben erfahren Sie hier.
Lkw-Führerschein: Die Voraussetzungen
Möchten Sie einen Lkw-Führerschein machen, benötigen Sie zunächst die Pkw-Fahrerlaubnis, also den Führerschein der Klasse B. Haben Sie diesen in der Tasche, können Sie in der Fahrschule Lkw lenken lernen. Als Erstes folgt der Kurs für den Schein der Klasse C1, mit dem Sie Lkw zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen steuern dürfen, dessen Anhänger davon nicht mehr als 750 kg ausmachen darf. Größere Anhänger dürfen Sie mit dem Schein C1E ziehen: Er erlaubt das Fahren mit einer Zugmaschine von bis zu 7,5 Tonnen und einem Anhänger, wenn das komplette Gefährt nicht mehr als 12 Tonnen wiegt.
Der Führerschein C ist die Voraussetzung, wenn Sie Zugmaschinen von mehr als 7,5 Tonnen mit Anhänger steuern möchten, der bis zu 750 Kilogramm wiegen darf. Mit dem Führerschein der Klasse CE ist die Größe des Anhängers nach oben hin offen, daher erfordert das Lenken besonderes Geschick und Voraussicht.
Das ist das Mindestalter
Um den Lkw-Führerschein der Klasse C1 zu machen, müssen Sie mindestens 18 Jahre alt sein, während ein Schein der Klasse C schon ein Alter von 21 Jahren voraussetzt. Eine Ausnahme wird hier allerdings für auszubildende Berufskraftfahrer gemacht: Sie dürfen immer dann auch schwerere Maschinen lenken, wenn das in der Ausbildung an der Reihe ist.
Tests für physische Voraussetzungen
Da ein Lkw-Fahrer in jeder Situation aufmerksam und reaktionsschnell sein muss und Unfälle oft verheerende Auswirkungen haben, gehören zu den Voraussetzungen für den Lkw-Führerschein auch medizinische Untersuchungen. Diese testen
- das Reaktionsvermögen
- die Konzentrationsfähigkeit
- die Belastbarkeit
- die Fähigkeit zur Orientierung
- die Aufmerksamkeit
Darüber hinaus brauchen Sie eine augenärztliche Bescheinigung, dass Sie für den Job geeignet sind.
Lkw-Führerschein: Kosten hängen von den Fahrstunden ab
Der Gesetzgeber sieht vor, dass für den Erwerb des Führerscheins der Klasse C1 idealerweise fünf Praxisstunden ausreichen. Allerdings kann es durchaus sein, dass Sie mehr Zeit brauchen – viel mehr, denn im Regelfall brauchen Fahrer 20 bis sogar 30 Stunden, bis sie die großen Gefährte so gut beherrschen, dass sie die Prüfung bestehen. Insgesamt entstehen Kosten für
- die Anmeldung bei der Fahrschule
- Theoriestunden samt Unterrichtsmaterialien
- Praxisstunden
- Gebühren für die Prüfungen
- Gebühren für die augenärztliche und medizinische Untersuchung
- Gebühren für das Ausstellen des Lkw-Führerscheins
Rechnen Sie am besten mit rund 2.600 bis 3.000 Euro Kosten, bis Sie den Lkw-Führerschein in den Händen halten.
So können Sie den Lkw-Führerschein verlängern lassen
Der Lkw-Führerschein ist nicht unbegrenzt gültig: Seit 2016 ist es Pflicht, dass Sie ihn alle fünf Jahre erneuern lassen. So versucht der Gesetzgeber, die Zahl der Unfälle durch körperliche Untauglichkeit bei den Lkw-Fahrern zu senken. Keine Angst, Sie müssen dafür keine Fahrprüfungen wiederholen. Laut Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz reicht es aus, innerhalb von fünf Jahren gewisse Fortbildungen zu absolvieren und dies bei der Begutachtungsstelle für Fahreignung nachzuweisen. Dort machen Sie zusätzlich einen Gesundheitscheck inklusive Sehtest – fertig.
Verlängerung frühzeitig beantragen
Damit Sie nicht irgendwann ohne gültige Fahrerlaubnis dastehen, sollten Sie die Verlängerung des Führerscheins frühzeitig beantragen. Empfohlen wird, dass Sie sich bereits sechs Monate vor Ablauf der bisherigen Fahrerlaubnis darum kümmern. Wer noch einen Führerschein der Klasse 2 hat, ist ein Sonderfall: Diese Fahrer müssen den Lkw-Führerschein erst ab dem vollendeten 50. Lebensjahr alle fünf Jahre verlängern lassen. Dann aber gilt die Pflicht wie für alle anderen: Absolvieren Sie also Fortbildungen und beantragen Sie die Verlängerung, sonst ist Ihr Lkw-Führerschein ab 50 weg.
Fazit: Der Lkw-Führerschein erfordert fortlaufende Arbeit
Um ein schweres Fahrzeug wie einen Lkw zu lenken, braucht man Können, Geschick und Erfahrung. Da Ihre Fähigkeiten auch durch körperliche Gebrechen beeinträchtigt werden können, müssen Sie sich als Lkw-Fahrer regelmäßigen Untersuchungen unterziehen. Aus diesem Grund sieht der Gesetzgeber es vor, dass der Lkw-Führerschein alle fünf Jahre verlängert werden muss. Um ihn erstmalig zu erhalten, sind gesonderte Theorie- und Praxisstunden in der Fahrschule vorgeschrieben.