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    Berufsbild Lkw-Fahrer: Das erwartet Sie in der Ausbildung

    Möchten Sie Lkw-Fahrer werden, müssen Sie eine dreijährige Ausbildung durchlaufen. Es handelt sich um eine klassische duale Ausbildung, in der Sie einen Teil der Zeit in der Berufsschule verbringen und einen anderen Teil in dem Betrieb, in dem Sie lernen – das kann etwa eine Spedition oder ein Transportunternehmen sein. Wie die Ausbildung abläuft und warum es auch später mit dem Lernen nie ganz vorbei ist, erfahren Sie hier.

    Berufskraftfahrer: Ausbildung für die Straße

    Mit der Ausbildung zum Berufskraftfahrer können Sie später Waren oder auch Menschen transportieren: Auch Busfahrer sind Berufskraftfahrer. Dieser Text konzentriert sich allerdings auf diejenigen, die Lkw lenken möchten. Sie brauchen noch nicht zwingend einen Führerschein der Klasse B, wenn Sie die Ausbildung beginnen möchten – einige ausbildende Unternehmen setzen ihn aber voraus. Erkundigen Sie sich hier also im Vorfeld, damit Sie nicht enttäuscht werden.

    Bei der Ausbildung zum Berufskraftfahrer müssen Sie viel Theorie lernen: Sie erfahren, wie ein Fahrzeug funktioniert, lernen den Motor und das Fahrwerk kennen und betrachten sorgfältig alle elektronischen und mechanischen Teile. Unterricht über die Fahrzeugphysik liefert Ihnen das Hintergrundwissen, das Sie für den praktischen Teil der Ausbildung benötigen: Sie lernen, nach welchen Sicherheitsrichtlinien man als Lkw-Fahrer das Fahrzeug richtig be- und entlädt und die Fracht sichert. Besonders wichtig ist, dass Ihnen die Kontrolle vor und nach jeder Fahrt in Fleisch und Blut übergeht. Auch nationale wie internationale Straßenverkehrsordnungen stehen auf dem Stundenplan.

    Zum theoretischen Teil der Ausbildung zum Lkw-Fahrer gehören auch Stunden, die einem nicht sofort einfallen, wenn man an diese Ausbildung denkt: Sie lernen, korrekte Abrechnungen zu erstellen, Ihre Leistungen sorgfältig und lückenlos zu dokumentieren und auch Fahrten im Vorfeld zu planen.

    Erst ab dem zweiten Ausbildungsjahr beginnt schließlich das Fahrtraining. Je nachdem, in was für einem Unternehmen Sie lernen, kann es auf vielen verschiedenen Lkw stattfinden, etwa auch auf Tanklastern, Seitenladern oder Abrollkippern. In diesem Fall lernen Sie die jeweiligen Besonderheiten. Nachtfahrten gehören selbstverständlich zur Ausbildung, ebenso wie das Sichern von Unfallstellen und auch die selbstständige Durchführung kleinerer Reparaturen.

    Neben dem theoretischen Test schließen Sie im Lkw die Ausbildung ab: Sie machen eine Testfahrt, bei der Sie in jeder Hinsicht geprüft werden. Das bedeutet, dass Sie nicht nur den Lkw selbstständig beladen und die Ladung sichern, sondern auch die Kontrolle vornehmen, den Fahrtenschreiber korrekt bedienen, die Fahrt selbst erfolgreich hinter sich bringen und die Ware ordnungsgemäß abliefern.

    Die Gesundheitsuntersuchung ist wichtig für angehende Lkw-Fahrer

    Ehe Sie Lkw-Fahrer werden können, müssen Sie eine Gesundheitsuntersuchung vornehmen lassen. Diese zeigt, ob Sie körperlich imstande sind, das Fahrzeug sicher zu lenken, ohne dass die Arbeit Ihre Gesundheit und damit die Sicherheit aller anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet. Ein Teil der Untersuchung ist ein Sehtest, in dem festgestellt wird, ob Sie eine Sehhilfe benötigen. Außerdem wird Ihr Körper untersucht und Ihre Konzentrationsfähigkeit sowie Ihre Reaktionen werden auf den Prüfstand gestellt. Da Sie Ihren Lkw-Führerschein alle fünf Jahre verlängern lassen müssen, stehen auch die Untersuchungen alle fünf Jahre an: Die ärztlichen Bescheinigungen, dass Sie weiterhin fahrtauglich sind, müssen Sie nämlich mit abgeben.

    Berufskraftfahrerqualifikation: Das Lernen hört nie auf

    Die Zeiten, in denen Sie einmal die Ausbildung zum Lkw-Fahrer machen und danach für immer über die Straßen rollen konnten, sind vorbei. Inzwischen gibt es das Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz. Es besagt, dass jeder Lkw-Fahrer innerhalb von jeweils fünf Jahren eine Weiterbildung von 35 Stunden durchlaufen muss. Das soll sowohl die Wirtschaftlichkeit der Fahrweise als auch die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Die Weiterbildung umfasst für Berufskraftfahrer Module ganz verschiedener Natur, nämlich Umwelt/energiesparende Fahrweise, Digitaler Tacho/Sozial-Vorschriften, Verhalten bei Notfällen/Sicherheitstechnik, Fahrer als Imageträger des Unternehmens und Schaltstelle sowie Ladungssicherung. Die Fortbildung soll Ihnen nicht nur Neuerungen vermitteln, sondern auch dafür sorgen, dass sich nicht im Laufe der Zeit Nachlässigkeiten oder Fehler einschleifen.

    Das können Sie als Lkw-Fahrer als Gehalt bekommen

    Während der Ausbildung zum Lkw-Fahrer ist das Gehalt naturgemäß gering. Wie hoch es ausfällt, hängt unter anderem auch von dem Bundesland ab in dem Sie lernen und vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb. Sie können im ersten Lehrjahr mit etwa 600 bis 750 Euro rechnen, im zweiten mit rund 700 bis 800 Euro und im dritten mit etwa 750 bis 850 Euro. Abweichungen sind auch immer möglich. Das Einstiegsgehalt für den Beruf selbst nach der Ausbildung kann schließlich bei etwa 1.700 bis 1.900 Euro brutto liegen. Nachdem Sie aber Erfahrung gesammelt und die vorgeschriebenen Weiterbildungen absolviert haben, kann Ihr Gehalt auch auf 2.000 bis 2.300 Euro steigen.

    Fazit: Ein Lkw-Fahrer lernt nie aus

    In der Ausbildung zum Lkw-Fahrer lernen Sie theoretisch alles über das Fahrzeug, das Sie lenken werden, über die Straßenverkehrsordnungen, die Sicherheitsregelungen und Absicherungen im Falle eines Unfalls. Der Umgang mit den notwendigen Papieren für Dokumentation und Abrechnung ist Teil des Unterrichts. Praktisch lernen Sie das richtige Be- und Entladen samt Ladungssicherung und das Führen des Lkws in vielen verschiedenen Situationen. Jeder angehende Lkw-Fahrer muss sich außerdem einer Gesundheitsuntersuchung unterziehen, um seine körperliche Fahrtauglichkeit unter Beweis zu stellen. Und im Laufe von jeweils fünf Jahren muss er eine Weiterbildung von 35 Stunden durchlaufen, um weiterhin fahren zu dürfen. Das Gehalt kann mit Erfahrung und Weiterbildungen auf 2.300 Euro steigen.