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    Wenn es plötzlich dunkel wird – Die besten Tipps für sichere Nachtfahrten

    Planen Sie eine Nachtfahrt, sollten Sie verschiedene Dinge beachten. Zwar sind nachts etwa zwei Drittel weniger Autos auf den Straßen unterwegs, doch die schlechte Sicht und auch die Müdigkeit der Fahrer sorgen dennoch für Risiken. Als Lkw-Fahrer sollten Sie mehreren Punkten Ihre Aufmerksamkeit widmen, wenn Sie nachts unterwegs sind.

    Prüfen Sie, ob kein Nachtfahrverbot gilt

    Speziell auf Ausweichstrecken wie Land- und Bundesstraßen dürfen Sie nachts mit Ihrem Lkw ab 3,5 Tonnen Gewicht häufig nicht fahren: Hier wird ein Fahrverbot eingerichtet, damit die Anwohner nicht unter der Lärmbelästigung zu leiden haben. Auch manche Streckenabschnitte auf den Autobahnen sind zwischen 22.00 und 6.00 Uhr morgens für Lkw tabu. Welche das sind, entscheiden die Länder selbstständig – entsprechend sollte Ihr Chef sich bei der Planung der Fahrten genau mit diesem Thema auseinandersetzen. Werden Sie erwischt, droht Ihnen einen Bußgeld von 75 Euro, und einen Punkt in Flensburg bekommen Sie auch.

    Eine Zeit lang wurde diskutiert, ob nicht möglicherweise ein komplettes Nachtfahrverbot für Lkw durchgesetzt werden sollte. Dazu kam es allerdings nicht, da viele frische und verderbliche Waren zum Morgen die Läden erreichen müssen, in denen sie verkauft werden sollen. Und auch zur logistischen Entlastung von Knotenpunkten wie dem Hamburger Hafen tragen Nachtfahrten bei.

    Nachtfahrten beginnen mit dem Sonnenuntergang

    Wenn Sie sich an Fahrschulzeiten erinnern, fingen die Nachtfahrten stets mit dem Sonnenuntergang an. Das liegt daran, dass die niedrig stehende Sonne dem Fahrer direkt in die Augen scheinen und ihn so blenden kann. Für diesen Fall sollten Sie die Blende über dem Fahrersitz nutzen und/oder eine Sonnenbrille aufsetzen. Ohne Schutz gegen das blendende Licht sehen Sie nämlich die anderen Verkehrsteilnehmer nur sehr schlecht und oft zu spät. Vergessen Sie aber auf keinen Fall, die Sonnenbrille wieder abzunehmen, wenn die Sonne untergegangen ist! In der Dämmerung und der folgenden Dunkelheit sehen Sie durch die getönten Gläser nur sehr schlecht.

    Lassen Sie Ihre Nachtsicht testen!

    Manche Menschen sehen in der Nacht nur sehr schlecht, da sich ihre Augen den veränderten Lichtverhältnissen nicht gut anpassen können. Im Zweifel sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen und Ihre Nachtsicht testen lassen – leiden Sie an Nachtblindheit, sollten Sie den Lkw nachts auf jeden Fall stehen lassen!

    Lichter blenden das an die Dunkelheit angepasste Auge

    Wird es draußen dunkel, passen sich die Pupillen im Normalfall an die neue Situation an: Sie weiten sich, damit sie möglichst viel der verbleibenden Helligkeit aufnehmen können. Kommt Ihnen nun ein Fahrzeug entgegen, fällt das Licht der Scheinwerfer in Ihre weit geöffneten Pupillen und blendet Sie stark. Ein paar Momente lang sehen Sie kaum etwas. Es ist daher am besten, wenn Sie bei Gegenverkehr den Blick auf den Begrenzungsstreifen am rechten Fahrbahnrand richten. So bleiben Sie in der Spur und blicken nicht direkt in das Scheinwerferlicht des entgegenkommenden Fahrzeugs.

    Vorsicht bei Dunkelheit und Regen

    Für die Augen ist es besonders anstrengend, wenn Sie im Regen eine Nachtfahrt machen: Die Lichter der Laternen und der Autos spiegeln sich auf den nassen Straßen und bieten so weit mehr unterschiedlich helle Reize als sonst. Fahren Sie in dieser Situation besonders vorsichtig und langsam: Die Irritationen können Ihre Reaktionsgeschwindigkeit verlängern, und auf der nassen Straße braucht der Lkw länger zum Bremsen als auf einer trockenen.

    Der Körper braucht Schlaf

    Vor allem diejenigen Fahrer, die mal tagsüber und mal nachts fahren, haben auf Nachtfahrten mit Müdigkeit zu kämpfen. Der menschliche Körper ist darauf ausgerichtet, nachts herunterzufahren und sich während des Schlafs zu erholen. Entsprechend werden Sie während der Nachtfahrt leichter müde als tagsüber. Beginnen die Schilder vor Ihren Augen zu verschwimmen, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass Ihr Körper eine Pause braucht. Allzu leicht kann es sonst zu Sekundenschlaf kommen, der zu einem Unfall führt. Schützen Sie sich und andere Verkehrsteilnehmer, indem Sie zumindest für ein zwanzigminütiges Nickerchen anhalten.

    Bei regelmäßigen Nachtfahrten Sehfähigkeit überprüfen lassen

    Mit steigendem Alter nimmt bei den meisten Menschen die Sehfähigkeit ab. Da der Prozess schleichend vonstatten geht, bemerken ihn die meisten Betroffenen kaum. Spätestens ab dem 50. Geburtstag sollten Sie als Lkw-Fahrer ab und zu den Augenarzt aufsuchen. Ab diesem Alter steigt nämlich auch das Risiko für den Grauen Star. Dieser lässt sich mit einer einfachen Operation beheben.

    Sehen Sie gut und leiden nicht an Grauem Star, haben aber mit den Lichtern bei der Nachtfahrt trotzdem Ihre Probleme, können Sie eine Brille mit einer speziellen Anti-Blend-Beschichtung ausprobieren. Gerade das bläuliche Licht, das besonders stark blendet, wird durch diese Beschichtung herausgefiltert. Verschiedene Optiker bieten diese Modelle bereits an.

    Fazit: Nachtfahrten sind anstrengend

    Auch wenn auf den Straßen weniger los ist, sind Nachtfahrten für den Körper anstrengender als Tagfahrten. Es ist normal, dass wir gegen Abend müde werden und dass wir in der Dunkelheit weniger gut sehen. Der Wechsel zwischen Dunkelheit und Scheinwerferlicht beansprucht die Augen stark. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers und unterbrechen Sie die Nachtfahrt, wenn Sie einzuschlafen drohen. Unternehmen Sie regelmäßig Nachtfahrten, sollten Sie Ihre Augen auf eine Beeinträchtigung der Sehkraft, auf Nachtblindheit und auf Grauen Star hin untersuchen lassen. Und ehe Sie zu einer Fahrt aufbrechen, gehen Sie sicher, dass auf der geplanten Strecke kein Nachtfahrverbot für Lkw herrscht!

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