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    Fahrsicherheitstraining für Berufskraftfahrer- Gewappnet für gefährliche Situationen

    Ein Fahrsicherheitstraining haben Sie als Berufskraftfahrer in der EU bereits zu Berufsbeginn absolvieren müssen. Das spezielle Fahrsicherheitstraining für Berufskraftfahrer sorgt dafür, dass die Fahrer ihre schweren Maschinen unter allen Umständen so sicher und umsichtig behandeln können, dass sie Gefahrenzonen umgehen und das Risiko für alle Beteiligten minimieren.

    Ausnahmslos jeder Lkw-Fahrer ist zum Fahrsicherheitstraining verpflichtet

    Das Fahrsicherheitstraining für Berufskraftfahrer soll gefährliche Situationen im Straßenverkehr entschärfen. Daher müssen nicht nur Berufsanfänger daran teilnehmen, sondern auch jeder, der im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis für einen Lkw oder Bus ist – selbst, wenn er nur aushilfsweise auf der Straße unterwegs ist. Auch jeder Arbeitgeber, der Lkw-Fahrer beschäftigt, muss verbindlich an dem Training teilnehmen – nur so weiß er, in welche Situationen seine Fahrer kommen können. Es reicht auch nicht aus, einmal zu Anfang des Jobs an dem Training teilzunehmen: Laut Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz ist eine Weiterbildung alle fünf Jahre Vorschrift. Teil dieser Weiterbildung ist das Fahrsicherheitstraining.

    Wo findet das Fahrsicherheitstraining statt?

    Es gibt verschiedene Anbieter eines Fahrsicherheitstrainings für Berufskraftfahrer. Das kann der ADAC sein, andere Verkehrsclubs oder die Verkehrswacht. Manchmal bieten auch Fahrschulen entsprechende Kurse an oder Hersteller entsprechender Fahrzeuge. Grundsätzlich benötigen sie (abgesehen von gut geschultem Fachpersonal, das wichtiges Wissen verständlich vermitteln kann) einen Platz, der weitläufig genug ist: Um für die großen Fahrzeuge verschiedene Strecken mit unterschiedlichen Bedingungen zu schaffen, wird eine große Fläche gebraucht.

    Wo Sie das Fahrsicherheitstraining absolvieren, hängt unter anderem davon ab, ob Ihr Arbeitgeber es in Auftrag gibt und bezahlt oder nicht. In manchen Unternehmen bekommen Sie einen Kurs empfohlen oder vorgeschrieben, in anderen müssen Sie sich selbst einen suchen. Fragen Sie am besten frühzeitig nach, wie das bei Ihrem Arbeitgeber gehandhabt wird! So kommen Sie mit dem nächsten Kurs nicht in Verzug. In den meisten Fällen kommen Sie mit Ihrem eigenen Lkw beziehungsweise dem Ihres Arbeitgebers zum Training. In manchen Fällen stellt auch der Veranstalter die Fahrzeuge. Bringen Sie vor dem Training in Erfahrung, wie es in Ihrem Fall ist.

    So läuft das Fahrsicherheitstraining ab

    Zu Beginn des Kurses gibt es theoretische Informationen über die Fahrzeugtechnik und über die Fahrphysik. Dann folgt der Check in der Fahrerkabine: Stimmt die Sitzposition? Sind Lenkrad und Spiegel richtig eingestellt? Sie würden sich wundern, wie sich manche schlechten Angewohnheiten über die Jahre einschleifen können!

    Nach der Theorie ist schließlich die Praxis an der Reihe. Auf dem Gelände finden sich Gefälle und ein Slalom, eine Kreisbahn und verschiedene Straßenbeläge. Manche Stellen werden mit Wasser geflutet. Auf diesem Gelände üben Sie sich im Bremsen unter verschiedenen Bedingungen, trainieren das Ausweichen und das Rangieren. Sie lernen während der Fahrt alles Wichtige über die Fliehkräfte und das Kippverhalten des Lkw, und während der ganzen Übung sind Sie über Sprechfunk mit Ihrem Trainer verbunden. Er kann Ihnen entsprechend in Echtzeit Feedback und Tipps geben. Außerdem lernen Sie in diesem Teil noch allerlei Wissenswertes über die Ladungssicherung.

    Wie funktioniert das Rückwärtsfahren mit Anhänger?

    Es ist eine der schwierigsten Aufgaben für Berufskraftfahrer, die gerade erst anfangen: Das Rückwärtsfahren mit Anhänger widerspricht dem instinktiven Verhalten, da der Fahrer die entgegengesetzte Richtung mit dem Lenkrad einschlagen muss. Auch braucht es etwas Übung, bis man verstanden hat, in welcher Intensität das Lenken auf den Anhänger übertragen wird. Während des Fahrsicherheitstrainings können Sie ganz in Ruhe und unter Aufsicht ausprobieren, wie Sie rückwärts fahren, ohne dass der Anhänger aus der Spur gerät.

    Darum sollten Sie Ihr Fahrsicherheitstraining nicht vernachlässigen

    Nach dem absolvierten Fahrsicherheitstraining erhalten Sie den Nachweis, dass Sie teilgenommen haben. Diesen Nachweis haben Sie immer bei sich, wenn Sie mit dem Lkw unterwegs sind. Werden Sie ohne diesen Nachweis erwischt, droht Ihnen als Fahrer ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro. Ihr Arbeitgeber, der Sie ohne das gesetzlich vorgeschriebene Fahrsicherheitstraining hat fahren lassen, kann sogar mit bis zu 20.000 Euro zur Kasse gebeten werden. Entsprechend sollten Sie Ihre Termine sorgfältig einhalten.

    Fazit: Das Fahrsicherheitstraining gehört zum Job

    Auch wenn Ihnen der Termin vor allem nach langer Berufstätigkeit als überflüssig erscheint, sollten Sie ihn einfach als Teil des Jobs akzeptieren. Manche Dinge mögen Sie im Laufe der Zeit weniger beachten, andere können sich von Mal zu Mal verändern, und wenn Sie einen neuen Lkw fahren, ist das Training sowieso wieder ganz anders als mit dem alten. Grundsätzlich ist die Auffrischung des Wissens nie etwas Schlechtes: Wird es besonders brenzlig, können Leben davon abhängen, was Sie hier lernen! Und da der Gesetzgeber ein Versäumnis in dieser Hinsicht besonders hart bestraft, sollten Sie einfach frühzeitig die entsprechenden Termine in Ihrem Kalender anstreichen und es hinter sich bringen. Vielleicht macht es ja sogar Spaß, die Extremsituationen zu simulieren. Wenn Sie öfter den Kursanbieter wechseln, können die Unterschiede sehr interessant sein.

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