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    So bleiben Sie bei der nächsten LKW-Polizeikontrolle gelassen

    Eine Polizeikontrolle ist für jeden Lkw-Fahrer ein Ärgernis: Sie hält auf und minimiert die oft sowieso schon knapp bemessene Fahrzeit noch einmal. Allerdings gibt es diverse Punkte, mit denen Sie dafür sorgen können, dass die Kontrolle rasch und höflich über die Bühne geht.

    Es zählt der Augenschein

    Polizisten, die Lkw kontrollieren, lotsen bevorzugt die Fahrzeuge auf die Parkplätze, bei denen sie vermuten, dass etwas nicht stimmt. Entsprechend sollte der Spediteur grundsätzlich vor jeder Fahrt den Lkw inspizieren und die Funktionen von Licht und Bremsen überprüfen lassen. Auch ein Blick auf die Reifen lohnt sich immer: Sie dürfen nicht zu abgefahren sein. Allerdings sind Mängel in diesen Bereichen kaum auf einen Blick zu sehen (beim Licht ist das zumindest tagsüber der Fall) – sie stellen sich erst bei der näheren Untersuchung auf dem Parkplatz heraus.

    Viel wichtiger ist daher, dass Sie als Fahrer den Lkw ordentlich beladen und die Fracht sorgfältig sichern. Schwankt der Lkw beim Spurenwechsel verdächtig, hat er Schieflage oder beult sich eine Seite aus, ist eine Kontrolle ziemlich wahrscheinlich. Auch sollten Sie darauf achten, das Höchstgewicht an Fracht nicht zu überschreiten. Eigentlich sollte das Folgende selbstverständlich sein, aber es gibt allzu oft Gegenbeispiele, als dass wir diesen Tipp unterschlagen könnten: Stellen Sie grundsätzlich sicher, dass Sie wissen, was Sie transportieren – für Gefahrengut etwa brauchen Sie eine Extragenehmigung. Übernehmen Sie das Beladen und die Sicherung selbst, damit Sie wissen, dass es gut gemacht ist.

    Höflichkeit ist eine Zier

    Natürlich bringen Sie den Männern, die Sie bei der Arbeit unterbrechen, nicht viele Sympathien entgegen. Lassen Sie das aber durchblicken, erschweren Sie sich die Kontrolle nur selbst – auch die Beamten sind nur Menschen, die nicht gern für ihren Job kritisiert werden. Halten Sie daher am besten alle Papiere griffbereit, die die Polizisten werden sehen wollen. Das sind

    • Führerschein
    • Fahrerkarte
    • Berufskraftfahrerqualifikation
    • Fahrzeug-/Anhängerschein
    • ggfs. Betriebserlaubnis für Einzelteile
    • Lizenz für den Gütertransport
    • Lieferschein bzw. Ladepapiere
    • bei Gefahrentransport ADR-Bescheinigung
    • EG-Kontrollgerät bzw. Diagrammscheibe

    Antworten Sie bereitwillig auf alle Fragen und zeigen Sie auf Anfrage die Ladefläche des Lkw, ohne sich zu sperren. Macht Ihr Brummi aufs Ansehen hin einen guten Eindruck, kann so die Kontrolle relativ rasch vorbei sein. Ein Lächeln bringt Sie hier schneller wieder auf die Straße als offene Worte.

    Schlaf- und Ruhezeiten einhalten

    Natürlich dürfen Sie nur rasch wieder auf die Straße, wenn der Check des EG-Kontrollgeräts oder der Diagrammscheibe ergeben hat, dass Sie sich an die gesetzlichen Schlaf- und Ruhezeiten gehalten und Ihre Lenkzeiten nicht ausgedehnt haben. Auch wenn es schwer fällt: Halten Sie sich an die vorgeschriebenen Pausen – andernfalls kann die Kontrolle finanziell teuer werden und Sie auch weit mehr Zeit kosten als die gesetzlich vorgeschriebene Unterbrechung.

    Offensichtliche Gesetzesverstöße unterlassen

    Theoretisch weiß jeder Berufsfahrer um die Wichtigkeit der nächsten beiden Punkte, praktisch aber kommt es immer wieder zu Verstößen: Ertappt Sie eine Polizeikontrolle dabei, wie Sie die vorgeschriebene Geschwindigkeit überschreiten, ist das Risiko ziemlich hoch, dass sie Sie auf den nächsten Parkplatz lotst und Sie und Ihr Fahrzeug genau in Augenschein nimmt. Also: Auch wenn es pressiert – fahren Sie nicht schneller, als Sie dürfen!

    Ein weiteres No-go, das deutlich zu häufig vorkommt, ist (Rest-)Alkohol am Steuer. Es sollte sich von selbst verstehen, dass man zu Fahrzeiten nicht trinkt. Allerdings unterschätzen immer wieder Menschen die langfristige Wirkung von Alkohol und steigen nach der Nachtruhe in den Lkw, wenn sie eigentlich noch nicht wieder fahrtüchtig sind. Fällt das (oder der Missbrauch sonstiger Substanzen) den Beamten bei der Kontrolle auf und wird durch einen Test bestätigt, ist Ihre Fahrt vorbei und Ihr Führerschein weg.

    Fazit: Wer sich an die Regeln hält, hat nichts zu befürchten

    Mit einem Lkw, der rundherum in Ordnung und sorgfältig beladen ist, haben Sie meist keine Kontrolle zu befürchten. Kommt es doch einmal dazu, sollten Sie sich den Polizisten gegenüber kooperativ zeigen – sie machen ihren Job genau wie Sie. Haben Sie Ihre Pausen eingehalten und sind fahrtüchtig? Sind Ihre Papiere in Ordnung? Ist die Ladung sorgfältig gesichert? Funktionieren Licht und Bremsen und sind die Reifen nicht zu stark abgefahren? Dann steht einer raschen Weiterfahrt nichts im Wege.

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